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Märkte mögen - Mehrweg lieben

GRÜNE LIGA Berlin startet Infokampagne zu Mehrwegalternativen auf Wochenmärkten

Berlin, 23.09.2024. Die GRÜNE LIGA Berlin startet auf dem Ökomarkt am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg am 26. September ihre Infokampagne zu Abfallvermeidung und Mehrweg-Alternativen auf Wochenmärkten. Die Infokampagne ist Teil des Projektes „Mehrweg auf Wochenmärkten“, das in den nächsten zwei Jahren den Einsatz von Mehrwegalternativen auf Berliner Wochenmärkten stärken will. Die Stiftung Naturschutz Berlin fördert das Vorhaben aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

Unter dem Motto „Märkte mögen – Mehrweg lieben“ startet am 26. September um 12 Uhr die Infokampagne der GRÜNEN LIGA für Besucher*innen des Ökomarktes am Kollwitzplatz in Prenzlauer Berg. Bereits seit Juni ist die GRÜNE LIGA mit Marktbetreibenden, Caterern, Lebensmittelhandelnden und Marktbesuchenden im Austausch, um Mehrwegalternativen im Lebensmittelverkauf auf Wochenmärkten zu etablieren. Nach einer Vorbereitungsphase von drei Monaten soll das Konzept „Mehrweg als Standard auf Berliner Wochenmärkten“ auf andere Märkte ausgeweitet werden.

„Das Prinzip Mehrweg ist in der heutigen Zeit ein absolut richtiger, nachhaltiger Ansatz, um das unnötige Übermaß an Verpackungsabfällen zu verringern. Wir unterstützen gemeinsam mit der BSR dieses Projekt voller Überzeugung und sind sehr gespannt auf die Ergebnisse dieses zukunftsweisenden Konzepts“, sagt Annette Nawrath, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Naturschutz Berlin. Aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin wird das Projekt „Mehrweg als Standard auf Berliner Wochenmärkten – Reduktion von Einwegmitnahmeverpackungen durch die Etablierung von Mehrwegalternativen“ mit einer sechsstelligen Summe finanziert.

„Mit der Unterstützung dieses Projektes erhoffen wir uns einen Standard für Mehrweglösungen auf Wochenmärkten, der zukünftig in ganz Berlin umgesetzt werden kann. Wir sind optimistisch, dass das Konzept dazu einen wichtigen Beitrag leisten wird“, sagt Birgit Nimke-Sliwinski, Abteilungsleiterin Re-Use & Zero Waste Management der BSR sowie Kuratoriumsmitglied des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

Durch die am 1. Januar 2023 in Kraft getretene Mehrwegangebotspflicht sind Verkaufsstellen von Einwegkunststofflebensmittelverpackungen und Einweggetränkebechern dazu verpflichtet, Mehrwegalternativen anzubieten oder von Kund*innen selbst mitgebrachte Behältnisse zu befüllen. Ein Großteil gastronomischer Marktstände gibt aber weiterhin Einwegverpackungen aus. Für kleine gastronomische Unternehmen wie auch Caterer auf Märkten gibt es nämlich laut Mehrwegangebotspflicht nur stark eingeschränkte Vorgaben – es muss lediglich darauf hingewiesen werden, dass mitgebrachte Behälter befüllt werden können. Zusätzlich fehlt es im Bereich der offenen Lebensmittel noch an überzeugenden Mehrweglösungen. Laut Verbraucherzentrale Berlin fallen täglich 770 Tonnen Müll nur durch die Einwegmitnahmeverpackungen von Speisen und Getränken an.

Vernetzung zwischen Marktbetreibenden und Mehrweginitiativen angestrebt

Neben der Infokampagne für Besucher*innen ist das Ziel des Projektes durch Kooperationen und Vernetzungen zwischen Marktbetreibenden und Mehrweginitiativen, durch Beratung und Wissensvermittlung für Caterer und Lebensmittelhändler*innen Einweg- und Mitnahmeverpackungen für offene Lebensmittel, Speisen und Getränke dauerhaft zu reduzieren. Für den Umstieg auf sinnvolle, nachhaltige Mehrwegalternativen, die damit verbundenen Vor- und Nachteile von Poolsystemen und dem Spülen von Mehrweggeschirr vor Ort bietet die GRÜNE LIGA kostenfreie Beratung für alle Beteiligten.

Eine mobile Spülstation, die eigens für das Projekt gebaut wird, kommt auf verschiedenen Berliner Wochenmärkten zum Einsatz. Die fahrbare Spülmaschine, auf einen Fahrrad-Lastenanhänger montiert, dient vor Ort dazu, einfach wiederverwendbares Geschirr zu nutzen. Zusätzlich zum Spülmobil werden je nach Bedarf sogenannte Pool-Systeme für Mehrweggeschirr eingesetzt. Nach einer Testphase wird die mobile Spülstation zur Ausleihe auch für andere Veranstaltende zur Verfügung stehen. An sogenannten „Mehrweg-Markttagen“ werden alle Caterer und einige Anbietende von offenen Lebensmitteln Alternativen zu Einwegverpackungen nutzen und neue Wege im Umgang mit Essens-und Getränkebehältnissen erproben.

Projektauftakt am 26. September auf dem Ökomarkt am Kollwitzplatz

Die GRÜNE LIGA Berlin lädt zum Kampagnen-Auftakt am 26. September zum „Mehrweg-Dialog“ auf den Ökomarkt am Kollwitzplatz ein. Bei einem Kaffee aus nachhaltigen Bechern wird über Mehrweg in Berlin und im Bezirk gesprochen. Die Infokampagne stellt verschiedene Mehrwegalternativen vor, bietet eine Mehrweg-Tauschstation, sagt Einweg spielerisch den Kampf an und steht für einen intensiven Austausch zur Verfügung.

„Das Projekt ist von dem Gedanken getragen, endlich vom Reden ins Handeln zu kommen. Die Nutzung von Mehrweg ist eine einfache und effektive Möglichkeit, Verpackungsabfälle, insbesondere aus Plastik, zu reduzieren. Wir freuen uns, dass die Stiftung Naturschutz Berlin und die Berliner Stadtreinigung unsere Vision von Mehrweg auf Wochenmärkten teilt“, sagt Claudia Kapfer, Projektleiterin und Geschäftsführerin GRÜNE LIGA Berlin.

Der Förderfonds Trenntstadt Berlin wird aus Mitteln des Dualen Systems getragen und ist eine Initiative der Berliner Stadtreinigung (BSR) und ihrer Partner*innen. Die Stiftung Naturschutz Berlin ist hierbei für die Beratung der Antragssteller*innen, die Auszahlung der Mittel und die Verwendungsprüfung verantwortlich. Ziel des Fonds ist es, Projekte zu fördern und finanziell zu unterstützen, die einen Beitrag zur Vermeidung und Verringerung von Verpackungsmüll leisten. Gesucht werden Akteur*innen mit innovativen Ansätzen, die Berliner*innen von der Abfallvermeidung und richtigen Trennung begeistern.

Falls Sie über das Thema berichten möchten, können wir Ihnen den entsprechenden Kontakt vermitteln. Bitte wenden Sie sich hierfür an presse(at)stiftung-naturschutz.de

Über die GRÜNE LIGA Berlin
Die GRÜNE LIGA Berlin, seit 1990 anerkannter Naturschutzverband, ist als Begleiterin und Beraterin im Transformationsfeld urbaner Natur und Umweltschutz tätig. Sie initiiert und unterstützt Aktivitäten zur Förderung der biologischen Vielfalt, berät bei der Gestaltung lebenswerter urbaner Räume und engagiert sich in gesellschaftlichen Diskursen. Sie führt erfolgreich Projekte in den Bereichen Umweltbildung und Umweltschutz durch.