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Zero Waste Voices

Zero Waste Voices - Vielsprachigkeit für Werkstoffrecycling

Viele Sprachen, viele Chancen

Am 1. Juni 2025 ist das Projekt „Zero Waste Voices – Vielsprachigkeit für Wertstoffrecycling“ des Türkischen Bunds in Berlin-Brandenburg (TBB) gestartet. Das Projekt schult Multiplikator*innen, die Wissen zu Wertstoffrecycling, Abfallwirtschaft, Umweltschutz und Verbraucherhandeln an vielsprachige Communities weitervermitteln. Erfahrungswerte aus Vorgängerprojekten zeigen, dass Zielgruppen aus migrantischen Berliner Communities mit unterschiedlichen Sprachen deutlich besser für diese Themen erreicht werden können. Mit einer sechsstelligen Summe, dem größten bisher vergebenen Fördervolumen, finanziert die Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) das Projekt aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

Abfalltrennung und Abfallvermeidung: Das sind unumgängliche und komplexe Themen, die besonders in einer Großstadt, wo viele Menschen auf engem Raum leben, für alle organisiert und zugänglich gemacht werden müssen. Doch wenn Menschen aufgrund von Sprachbarrieren nicht richtig über die vielzähligen Möglichkeiten informiert werden können, scheitert an dieser Stelle die Umsetzung. Wie geht Recycling? Wie trenne ich Abfälle richtig? Was kann ich auf Wertstoffhöfen entsorgen und welche Berliner Ansprechpartner*innen gibt es für meine Fragen? Um für diese Themen Gehör zu finden, braucht es eine direktere Ansprache der Berliner*innen - idealerweise nicht nur auf Deutsch.

Der Türkische Bund in Berlin-Brandenburg hat deshalb die „Zero Waste Voices“ entwickelt und ins Leben gerufen: Das Projekt soll engagierte Berliner*innen mit unterschiedlichen Sprachen und eigenen oder familiären Migrationsgeschichten zu Multiplikator*innen ausbilden, die innerhalb ihrer jeweiligen Communities über Abfalltrennung, Wertstoffrecycling und Umweltthemen aufklären. Die SNB unterstützt das groß angelegte Projekt aus Mitteln des Förderfonds Trenntstadt Berlin.

Schulung für acht verschiedene Sprachcommunities

In mindestens acht verschiedensprachigen Communities sollen durch das Projekt 36 fortgebildete Personen zum Themengebiet Umweltschutz durch Abfallvermeidung und -trennung künftig zur Verfügung stehen. Gemeinsam erarbeiten sie hierfür zielgruppensensible Materialien und vermitteln ihre Inhalte mit niedrigschwelligen Informationsangeboten: Fakten etwa zu Abfallaufkommen in Privathaushalten, Recycling und Wertstoffkreisläufen, Ressourcenschonung, Umweltschutz, Umgang und Verwertung von nicht-recyclebaren Abfällen, Upcycling, Reparatur und Mehrfachnutzung, Methoden und Adressen für saubere Abfalltrennung.

Nach der Weiterbildung der Multiplikator*innen soll dieses Angebot Menschen erreichen, die an entsprechenden Veranstaltungen teilnehmen, das Erlernte in ihre Communities weitertragen und im Alltag verankern. 

„Zero Waste Voices“ ist das von der SNB mit dem bisher größten Fördervolumen angelegte Projekt, das der TBB nun innerhalb von 23 Monaten umsetzt. Es wird fortlaufend wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Der Verband baut dabei auf Erfahrung: Vorherige Projekte in den Bereichen Umwelt-, Klima- und Verbraucher*innenschutz, zum Teil finanziert durch die Bundesministerien, zeigten bereits, dass der Einsatz von Multiplikator*innen aus verschiedensprachigen Communities nicht nur die Aufmerksamkeit für ein Thema deutlich steigern kann, sondern auch die Motivation der Menschen aus diesen Communities, sich proaktiv damit zu beschäftigen.