NER-Beratungsstelle

Unsere NER-Beratungsstelle setzt sich für mehr Naturerfahrungsräume (NER) und andere naturnahe Spielflächen für Kinder ein.

Leider haben Kinder immer weniger Freiraum zur Verfügung. Ihre Spielaktivitäten haben sich oft von draußen nach drinnen verlagert. Darum müssen wir bestehende Räume schützen, qualifizieren und neue bereitstellen. Jede Fläche ist dabei wichtig. 

Für eine gesunde Entwicklung von Kindern sind naturnahe Freiräume, die das Erfahren, Entdecken und Verändern ermöglichen, elementar. Das ist z. B. möglich in den Naturerfahrungsräumen. Sie können auf Flächen ab i.d.R. einen Hektar eingerichtet werden und haben einen „wilden“ Charakter sowie kaum vorgegebene Spielelemente. Kinder können hier frei spielen und mit der Natur in Kontakt treten. Deshalb hat Berlin sich die Einrichtung weiterer Naturerfahrungsräume zum Ziel gesetzt.

Gerade in verdichteten Ortsteilen ist die Einrichtung von Naturerfahrungsräumen jedoch nicht immer möglich. Große Flächen, wie die Naturerfahrungsräume, sind natürlich besonders attraktiv, aber auch kleinere Räume oder Spielplätze können mit naturnahen Elementen interessant gestaltet werden und eine wichtige Funktion für die Entwicklung von Kindern übernehmen. Naturnahe Spielräume, unabhängig von ihrer Größe, besitzen als Bestandteil der grünen Infrastruktur gleichzeitig wichtige soziale und stadtökologische Funktionen.

Wir engagieren und seit 2011 zum Thema Naturerfahrungsräume (NER) und haben umfangreiche Erfahrungen im Rahmen eines Pilotprojektes dazu gesammelt. Diese Erfahrungen sollen Berliner Akteuren (Verwaltungen, Vereine, Initiativen o.ä.), die an der Einrichtung eines Naturerfahrungsraumes oder auch anderer naturnaher Spielräume interessiert sind, über unsere Beratungsstelle zur Verfügung gestellt werden.

Unsere Leistungen

Beratung und Unterstützung durch die NER-Beratungsstelle Berlin ist möglich bei:

  • Flächenanalyse (Eignungsprüfung)
    Ob eine Fläche für die Einrichtung eines Naturerfahrungsraumes geeignet ist, hängt insbesondere von ihrer Lage, Größe und Struktur ab. Die Fläche sollte für Kinder möglichst barrierefrei erreichbar sowie in unmittelbarer Nähe zu Schulen und Kindergärten sein. Im besten Fall sollte die Fläche über eine Größe von mindestens einem Hektar verfügen und einen naturnahen Charakter sowie vielfältige Spielraumstrukturen aufweisen. Kleinere Räume oder Spielplätze können mit naturnahen Elementen ebenso interessant gestaltet werden und eine wichtige Funktion für die Entwicklung von Kindern übernehmen.

    Die Stiftung Naturschutz Berlin kann für Sie die grundsätzliche Eignungsprüfung der Flächen übernehmen. Neben Lage, Größe und Struktur werden auch die planungsrechtliche Situation, eine Einordnung des sozialen Umfeldes und das Entwicklungspotenzial der Fläche geprüft.
     
  • Planung und Einrichtung
    Ist eine Fläche bereits naturnah und strukturreich entwickelt, sind oft nur kleinere Maßnahmen zur Entstehung attraktiver Spielorte notwendig. Auf strukturarmen, unentwickelten Flächen und jungen Brachen kann ein größerer Entwicklungsbedarf zur Herstellung von interessanten Strukturen für Spiel und Naturerleben bestehen. Unabhängig vom Zustand einer Fläche sollten sowohl im Prozess der Planung als auch beim Bau Kinder aus der unmittelbaren Umgebung beteiligt werden. Dies stärkt die Bindung der Kinder an die Fläche und fördert ihr Mitverantwortungsgefühl. 

    Die Stiftung Naturschutz Berlin kann Sie bei Fragen zu erforderlichen Leistungen in der Projektvorbereitung, zu Planungs-, Beteiligungs- und Bauleistungen unterstützen.
     
  • Betrieb und Wartung
    Die Pflege naturnaher Spielflächen ist abhängig von der jeweiligen Flächenausstattung, in der Regel jedoch wenig arbeitsaufwendig. Es sollten sowohl ökologische Belange, als auch Kinderspielbelange Beachtung finden. Entsprechende Pflegepläne sollten flexibel sein und sich den Gegebenheiten und dem Spielverhalten der Kinder anpassen können. In regelmäßigen Abständen müssen Spielplätze und Naturerfahrungsräume gewartet werden, um die notwendige Sicherheit auf den Flächen zu gewährleisten. Zum Thema Sicherheit und Haftung für Naturerfahrungsräume wurde der Leitfaden „Sicherheitsanforderungen für Naturerfahrungsräume“ (Schellhorn & Brodbeck 2011) im Rahmen unseres Pilotprojektes entwickelt. Dieser stellt eine gute Handreichung für die Praxis dar und ist mittlerweile Stand der Technik.

    Die Stiftung Naturschutz Berlin berät Sie bei Fragen zum Betrieb und zur Wartung von Naturerfahrungsräumen. Zum Thema Sicherheit in Naturerfahrungsräumen werden Workshops von qualifizierten Spielplatzprüfer*innen mit NER-Erfahrung angeboten.
     
  • Suche nach Kooperationspartner*innen für den Betrieb von NER
    Die Erfahrungen der Stiftung Naturschutz Berlin haben gezeigt, dass für den Betrieb von Naturerfahrungsräumen die Betreuung durch eine Einrichtung (z.B. einen freien Träger der Jugendhilfe, eine Umweltbildungseinrichtung o.ä.) in unmittelbarer Nähe der Fläche hilfreich ist. Diese Einrichtung kann bei der Kontrolle und Wartung der Fläche unterstützen, Netzwerkarbeit leisten, Nutzergruppen koordinieren und Kinder in die Pflege- und Unterhaltungsprozesse einbinden.

    Die Stiftung Naturschutz Berlin kann Sie bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern für Ihre Fläche unterstützen.
     
  • Einwerbung von Fördermitteln für NER
    Natürlich entstehen bei der Einrichtung eines Naturerfahrungsraumes Kosten. Es bestehen unterschiedliche Möglichkeiten der Projektförderung.

    Die Stiftung Naturschutz kann Sie bei der Suche nach geeigneten Fördertöpfen, ggf. auch bei der Beantragung von Fördermitteln unterstützen.

Die NER-Beratungsstelle Berlin wird durch die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt gefördert.