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Wohnrauminitiative für den Fischotter

Was wegen schlechter Wasserqualität und dicht bebauten Ufern unter Naturschützer*innen lange undenkbar schien, ist jetzt Wirklichkeit: Nach Jahrzehnten, in denen der Fischotter in Berlin als verschollen galt, ist er jetzt zurück in der Hauptstadt!

Der Fischotter gilt als anspruchsvolle Tierart, die auf fischreiche Gewässer und naturnahe Uferstrukturen mit zahlreichen Versteckmöglichkeiten angewiesen ist. Davon sind die Berliner Flüsse und Kanäle noch weit entfernt - der Schiffsverkehr, der Straßenverkehr, die fehlende Durchgängigkeit der Spree und die intensive Freizeitnutzung setzen die putzigen Wassermarder vielen Störungen und Gefahren aus.

Eine der größten Herausforderungen in Berlin aber ist die "Wohnungssuche". Die verbauten und befestigten Ufer der Stadtgewässer bieten dem Fischotter kaum Möglichkeiten, sich auf seinen Streifzügen zu verstecken, geschweige denn, um in Ruhe und Sicherheit den Nachwuchs großzuziehen. In der Wohnrauminitiative für den Fischotter in Berlin wird der Lebensraum des Fischotters in der Großstadt genau unter die Lupe genommen, um Gefahren zu identifizieren und Potentiale für Verbesserungen zu ermitteln. Dafür werden die Ufer der Gewässer im Berliner Innenstadtbereich kartiert und Empfehlungen für praktische Maßnahmen entwickelt, die dem flinken Wassermarder die Suche nach einer Behausung erleichtern sollen.

Im Rahmen einer Fachtagung und mit verschiedenen thematischen Angeboten für Behörden, Naturschutz- und anderen Nutzergruppen wie Beratungen, Spurenseminare, Bauwerkstatt für künstliche Otterverstecke (Otterholts) oder Infoständen soll für die Anwesenheit des Fischotters in Berlin sensibilisiert werden, um so die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es dem Neuberliner ermöglichen, sich dauerhaft in der Hauptstadt niederzulassen. 

Auch die Stadtnatur-Ranger*innen der Stiftung Naturschutz Berlin setzen sich in enger Zusammenarbeit mit den Naturschutzbehörden dafür ein, dass durch entsprechende Maßnahmen Lebensräume für die Fischotter geschaffen werden können. Dazu betreiben sie auch Monitoring in verschiedenen Berliner Bezirken.

Wir fördern das Projekt aus Mitteln der Jagdabgabe.