Moorrenaturierung Klimaschutzabgabe
Wir renaturieren Berliner Moore
Gemessen am Ausstoß von Treibhausgasen ist Fliegen die klimaschädlichste Art, um von A nach B zu kommen. 2009 beschloss der Berliner Senat daher, dass die Berliner Landesregierung, die Verwaltung und die nachgeordneten Behörden für alle Dienstflüge, die sich nicht vermeiden lassen, eine Klimaschutzabgabe zahlen sollen. Als Kompensation der entstandenen Emissionen werden mit den Einnahmen der Klimaschutzabgabe klimaentlastende Naturschutzmaßnahmen in Berlin gefördert.
Die Stiftung Naturschutz Berlin wurde damit beauftragt, die Mittel in diesem Sinne einzusetzen. Unser Stiftungsrat hat daraufhin beschlossen, die Gelder zunächst für die Renaturierung Berliner Moore einzusetzen, weil wiedervernässte Feuchtgebiete große Mengen des Treibhausgases CO2 binden. Die Renaturierung leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, denn Moore sind Lebensraum vieler stark bedrohter Tier- und Pflanzenarten.
Unsere Moorrenaturierungen
Kleine Pelzlaake
Als erstes Moorrenaturierungsprojekt wurde die Kleine Pelzlaake in Berlin-Köpenick ausgewählt, ein Kesselmoor mit einer Torfmächtigkeit von bis zu 8,50 Metern. Die Moorfläche ist von Entwässerungsgräben durchzogen. Das Moor trocknete in den vergangenen Jahren immer mehr aus, tiefwurzelnde Arten besiedelten den Lebensraum – es stellte sich ein stagnierender Moortyp ein.
Krumme Laake West
Bei der Krummen Laake handelt es sich um ein Verlandungsmoor mit einem Restsee. Sie liegt im Naturschutzgebiet Krumme Laake/Pelzlaake und ist seit 1927 geschützt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts zeichneten sich die vier Moorarme der Krummen Laake durch weitgehend gehölzfreie Moorgesellschaften aus (Torfmoosgesellschaften, Schwingrasen), das Moor war noch in einem guten Zustand. In den 1950er Jahren änderte sich dies: Das Moor trocknete wegen Grundwasserabsenkung immer weiter aus und Gehölze siedelten sich an, die seine typische Vegetation wie Gewöhnliche Moosbeere, Sonnentau und Wollgras verdrängten.
Krumme Laake Ost
Bereits 2014 und 2015 wurden am östlichen Moorarm der Krummen Laake im Naturschutzgebiet (NSG) Krumme Laake / Pelzlaake erfolgreich Renaturierungen vorgenommen. 2016 begannen im Oktober am westlichen Moorarm Arbeiten zur Renaturierung des Moores, die von der Stiftung Naturschutz Berlin geplant und betreut werden. Das Naturschutzgebiet ist Teil des NATURA 2000-Gebietes Müggelspree-Müggelsee. Ziel ist es, die Gebiete auf Grundlage der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union in einem ökologisch günstigen Erhaltungszustand zu erhalten bzw. diesen zu verbessern.