Stadtnatur-Ranger

Dein Kiez ist unser Revier

Stadtnatur-Ranger ist ein Angebot der Stiftung Naturschutz Berlin mit einem bundesweit einmaligen Ansatz. 26 Rangerinnen und Ranger sind im Rahmen dessen in den Berliner Bezirken unterwegs und vermitteln zwischen Mensch und Natur. Durch die stetige Anwesenheit in ihren Einsatzgebieten sorgt das Team dafür, die Menschen stärker mit der Natur vor ihrer Haustür zu verbinden und verbreitet den Naturschutzgedanken durch Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus leisten die Ranger*innen naturschutzfachliche Arbeit. Dazu gehört beispielsweise die Gebietsbeobachtung und die wissenschaftliche Kontrolle, mit deren Hilfe sie die Datengrundlage über die Berliner Stadtnatur erweitern. 

Aus Sicht des Naturschutzes sind Städte hoch interessant, gelten sie doch als Hotspots der Artenvielfalt in einer oft ausgeräumten Kultur- und Agrarlandschaft. In Berlin kommen mehr als 20.000 Tier- und Pflanzenarten vor. Zugleich ist der Verstädterungsgrad der Bevölkerung stetig gewachsen. Drei Viertel der deutschen Bevölkerung lebt heute in Städten. Die Bedeutung von Stadtgrün im engeren bzw. von Stadtnatur im weiteren Sinne ist daher hoch. Die Natur ist Garant für Lebensqualität, Wohlergehen und Gesundheit – auch in den Ballungsräumen. Aufgrund dieser Tatsachen wurden verschiedene politische Pläne und Projekte entwickelt, z.B. der Masterplan Stadtnatur auf Bundesebene, die Charta Berliner Stadtgrün und die Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt.

Die Aufgaben der Stadtnatur-Ranger*innen auf einen Blick: 

  • Schutz und Pflege von Natur und Landschaft
  • Umwelt- und Gebietsmonitoring (z.B. Dokumentation von Veränderungen und Vandalismus)
  • Maßnahmen zum Arten- und Biotopschutz
  • Kartierungen 
  • Umweltbildungsarbeit (z.B. Führungen, Qualifizierung von Freiwilligen, Junior-Ranger-Programme)
  • Netzwerk mit Naturschutzverbänden
  • Öffentlichkeitsarbeit 

In der Praxis sieht das so aus: Die Stadtnatur-Ranger*innen sind unter der Woche in ihren jeweiligen Einsatzgebieten unterwegs, informieren die Bürger*innen über die besonderen Tiere und Pflanzen in ihrem Kiez, stehen für Fragen rund um das Thema Naturschutz zur Verfügung und kümmern sich berlinweit um Flächenentwicklungen und Renaturierungen.

Die wichtigsten Kooperationspartner

Die Stadtnatur-Ranger*innen arbeiten eng mit den Unteren Naturschutzbehörden der Bezirke sowie der Obersten Naturschutzbehörde zusammen. Im intensiven fachlichen Austausch werden Einsatzgebiete und Ziele der Arbeit definiert, Projekte initiiert und Maßnahmen umgesetzt. In jedem Bezirksamt wirken Mitarbeiter*innen als Ansprechpartner vor Ort und unterstützen die Ranger*innen bei der Einarbeitung, bei der Vernetzung im Bezirk sowie bei den vielen Fragen in der alltäglichen Arbeit. Hierfür finden auch vor Ort regelmäßige Treffen statt. Für unsere Arbeit ist diese Kooperation von großer Bedeutung. Dank der engagierten, fachlich versierten und kollegialen Zusammenarbeit mit den Fachleuten der Behörden konnten die Ranger*innen gut starten und sind jetzt erfolgreich für die Berliner Stadtnatur tätig. 

Was unterscheidet Stadtnatur-Ranger*innen und Parkmanager*innen?

Das vorab: beide vermitteln, informieren, vernetzen und lösen Konflikte im Berliner Stadtgrün. Sie unterscheiden sich darin, dass die Parkmanager*innen als Mittler zwischen Mensch und Grünfläche (meistens Parks) unterwegs sind, während die Stadtnatur-Ranger*innen zwischen Mensch und Natur vermitteln. D.h. die Aufgaben der Ranger*innen haben bei all ihrer Arbeit immer den Naturschutz im Fokus, während die Parkmanager*innen eine besondere Rolle im sozialen Miteinander haben. Sie sind lokal begrenzt in einzelnen Parks eingesetzt, während die Ranger*innen in ausgewählten Grün- und Freiflächen mit ökologischer Bedeutung unterwegs sind.

Das Projekt Stadtnatur-Ranger wird durch die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) finanziert. Die Stiftung Naturschutz Berlin koordiniert das Vorhaben und setzt die Ranger*innen ein. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern: den Bezirksämtern, der SenMVKU und weiteren Akteuren.