ArtenFinder
Onlinetool und Netzwerk für effizienten Natur- und Artenschutz
Damit wir in Zukunft verlässliche Daten über den Bestand unserer Fauna und Flora zur Verfügung haben, hat sich das Land Berlin dem ArtenFinder angeschlossen. Die Stiftung Naturschutz Berlin übernimmt die Koordination für die Senatsverwaltung. Die Onlineplattform mit integriertem Geoinformationssystem (GIS) dient zur Erfassung punktgenauer Meldungen von Wildtieren und -pflanzen. Der ArtenFinder kombiniert die Verwaltung und Nutzung wertvoller Daten für Privatpersonen, Institutionen und Behörden.
Fünf einfache Schritte – entdecken, fotografieren/Ton aufnehmen, bestimmen, erfassen und von Expert*innen bestätigen lassen – sorgen dafür, dass sich die Plattform schnell zu einem verlässlichen Instrument für den Naturschutz entwickeln kann. Jede*r darf mitmachen. Nach der Registrierung unter www.artenfinderberlin.de wird die Wildtier- oder Pflanzenart entweder über die Webseite oder direkt vor Ort mit der ArtenFinder-App erfasst. Dazu werden Artname, Fundort und -datum zusammen mit Fotos oder Tonaufnahmen eingetragen. Die beiden Tools „ArtenInfo“ und „ArtenAnalyse“ helfen bei Bestimmung und Auswertung. Danach folgt eine Plausibilitätsprüfung durch unsere Expert*innen. Das hat zwei Vorteile: Einerseits sind die von Expert*innen freigegebenen Daten von hoher Qualität und damit für den fachlichen Naturschutz nutzbar, andererseits motiviert die Bestimmung bisher unbekannter Arten zum Erwerb neuen Wissens.
Sind Sie Bürgerwissenschaftler*in (Citizen Scientist), Kleingärtner*in, Artenspezialist*in, engagierte*r Biologielehrer*in oder einfach am Naturschutz interessiert? Wir freuen uns über Ihre Unterstützung! Um Ihrem Entdeckerdrang den Weg zu ebnen, verleihen wir außerdem Wildtierkamerafallen sowie Fledermausdetektoren und laden zu ArtenFinder-Exkursionen ein. Im Laufe der Zeit entsteht so ein Datenfundament, das Behörden und Wissenschaft effiziente Artenschutzmaßnahmen ermöglicht. Außerdem entsteht ein interdisziplinäres Netzwerk aus interessierten Laien, Verbänden, Vereinen sowie wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen Institutionen. Exportfunktionen der Daten und Schnittstellen ermöglichen die einfache Integration in bestehende Datenbanken.
Seinen Ursprung hat das Projekt ArtenFinder in Rheinland-Pfalz. Dort startete es 2011. In den ersten sieben Jahren wurden über 500.000 Meldungen von Vögeln, Schmetterlingen, Amphibien, Reptilien und vielen weiteren Artengruppen in das System eingetragen. Neben Rheinland-Pfalz nutzen auch Nordrhein-Westfalen und Hessen den ArtenFinder. Weitere Bundesländer sollen folgen.
Weitere Informationen unter www.artenfinderberlin.de
Der ArtenFinder Berlin ist ein Projekt der Koordinierungsstelle Fauna der Stiftung Naturschutz Berlin, gefördert von der Heidehof Stiftung und der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. Fachlich unterstützt von der Technischen Universität Berlin (FG Umweltprüfung und Umweltplanung) sowie der Humboldt-Universität zu Berlin (FG Spezielle Zoologie).