Wasserjuwelen im Fokus
Parlamentarischer Abend widmet sich Berliner Kleingewässern
Am 08. Oktober 2024 lud die SPD-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses zu einem Parlamentarischen Abend unter dem Thema „Die Zukunft der Berliner Kleingewässer sichern“ ein. Die Veranstaltung, organisiert von Raed Saleh, SPD-Fraktionsvorsitzender und Linda Vierecke, Sprecherin der SPD für Umwelt und Klimaschutz, lockte ein breites Fachpublikum an, darunter Vertreter*innen der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB), dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem Wassernetz, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sowie Mitarbeitende aus den Senatsverwaltungen, Bezirksämtern, Forschungsprojekten und Planungsbüros.

Stefan Richter, Geschäftsführer der SNB, eröffnete den Abend mit einem Impulsvortrag, der die Bedeutung der Kleingewässer für Berlin herausstellte. Über 600 Kleingewässer prägen die Stadt und erfüllen eine Vielzahl wichtiger Funktionen: Sie tragen zur Erholung der Bevölkerung bei, bieten wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten, und spielen eine wichtige Rolle im Überflutungsschutz bei Starkregenereignissen. Auch ihre Bedeutung für die Abkühlung der Stadt im Zuge des Klimawandels wurde betont.
Allerdings wies Stefan Richter auch auf die zunehmenden Herausforderungen hin, mit denen diese Gewässer konfrontiert sind. Verschmutzung, Verlandung, Trockenfallen und der hohe Nutzungsdruck setzen den Berliner Kleingewässern stark zu. Der Impulsvortrag betonte den dringenden Handlungsbedarf: Die Erhaltung und Renaturierung wasserabhängiger Lebensräume müsse Priorität haben, um das ökologische Gleichgewicht und die Lebensraumqualität für Flora und Fauna zu sichern.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung fand eine Podiumsdiskussion statt, in der Expertinnen wie Dr. Darla Nickel von der Regenwasseragentur, Verena Fehlenberg vom Wassernetz und Dr.-Ing. Pascale Rouault vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin und Linda Vierecke unter Moderation von Franziska Niedworok (SPD) verschiedene Lösungsansätze diskutierten. Zentrale Themen waren, welche Voraussetzungen für eine effektive Renaturierung von Kleingewässern geschaffen werden müssen und welche positiven Beispiele es bereits gibt. Dabei wurden auch immer wieder die Notwendigkeit und die Chancen der Zusammenarbeit zwischen den Bezirken, der Senatsverwaltung, Naturschutzorganisationen und auch Forschungsprojekten hervorgehoben.
Wir bedanken uns bei den Organisator*innen für den gelungenen Abend und den wertvollen Austausch. Einmal mehr sind wir motiviert, unsere Arbeit beim Schutz der Berliner Kleingewässer voranzutreiben und gemeinsam die Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen – denn eines hat dieser Abend wieder eindrucksvoll gezeigt: Die Berliner Kleingewässer sind viel mehr als kleine Gewässer. Sie sind unverzichtbar für das ökologische Gleichgewicht und die Lebensqualität in unserer Stadt.
Autorinnen: Pamela Rall & Sophie Bengelsdorf