Wildes Berlin Folge 20: Von Wasser- und Vogelwelten

Wer hätte gedacht, dass nur einen Katzensprung von der vielbefahrenen Heerstraße ein wahres Vogelparadies schlummert. Graugänse, Silberreiher, Kraniche aber auch Biber finden in den Tiefwerder Wiesen in Spandau ein Rückzugsgebiet, das auf einem einstündigen Rundweg erwandert werden kann. Die 20. Folge „Wildes Berlin“ steht ganz im Zeichen der artenreichen Vogelwelt dieser einmaligen Wiesen- und Wasserlandschaft, die der Wildtierexperte Derk Ehlert vorstellt.
Die Videoserie „Wildes Berlin: Unterwegs mit Derk Ehlert“ ist eine Produktion der Stiftung Naturschutz Berlin und präsentiert die grünen Hotspots der Hauptstadt. Auf der Seite des Umweltkalenders Berlin unter www.umweltkalender-berlin.de erscheinen alle Folgen.

Direkt an der Freybrücke beginnt das Reich des Bibers. In der Ferne ist noch das monotone Rauschen der Straße zu hören, doch das stört den hungrigen Nager nicht. Seine Fraßspuren an den Baumstämmen und Ästen verraten: Hier fühlt sich der pelzige Schwimmer wohl. In den Dämmerungsstunden hat man hier die größte Chance ein Exemplar zu entdecken. Konkurrenz bei seinen Schwimmeinheiten bekommt der Biber dabei von Hechten, „die hier im Frühjahr im flachen Wasser ablaichen“, wie Wildtierexperte Derk Ehlert erklärt. Das Areal der Hechtwiesen ist Teil eines natürlichen Überflutungsgebietes der Havel und bietet durch seine besonderen Bedingungen dem Hecht, der zu den größten Raubfischarten in Berliner Gewässern zählt, eine Kinderstube für seinen Nachwuchs.

Die Fläche muss gepflegt werden, damit sie nicht zuwächst. Dabei helfen mächtige Wasserbüffel, Wahrzeichen der Tiefwerder Wiesen, die hier vom Frühjahr bis in den Herbst hinein die Wiesen kurzhalten.

Großer Trubel und innere Einkehr

Das ganze Jahr über lockt die weitläufige Wiesenlandschaft mit Entdeckungen. Jetzt im zeitigen Frühjahr sieht man Zugvögel wie Saat- und Blessgänse über das Gelände Richtung Norden ziehen. Singvögel wie Finken und Stare machen hier Rast. Der Mäusebussard ist mittlerweile ein Dauergast in den Wiesen und brütet hier sogar. Durchs Fernglas ist er gut beim Zerlegen seiner Beute auf einem Ast zu erkennen. Direkt daneben Graureiher, die in Gesellschaft mehrerer Silberreiher auf den Wiesen rasten. Hier finden sie ausreichend Versteckmöglichkeiten und Nahrung. Unweit davon –  eine echte Rarität in Berlin – klettert ein Kleinspecht am Baumstamm auf der Suche nach Nahrung.

Und dann zeigt er sich am Himmel! Majestätisch und mit kräftigen Flügelschlag. „Da, da, ein Kranich! Sehr schön, der fliegt gerade ein!“ Über den Kopf des Wildtierexperten gleitet das große Tier hinweg und landet in unmittelbarer Nähe. „Der ist nicht etwa auf der Durchreise, sondern lebt seit vielen Jahren in den Tiefwerder Wiesen. Und brütet hier auch.“

Zur inneren Einkehr lädt Ehlert am Ufer einer der vielen Wasserflächen ein: „Hier kann man mal richtig runterkommen und entspannen. Einfach mal durchatmen.“ Und während man den Blick streifen lässt, bewegt sich die tierische Welt um einen herum weiter. Da gleitet ein Silberreiher über die glitzernde Wasseroberfläche, Spechte hüpfen auf den sich wiegenden Zweigen am Ufer, lautlos gleitet ein Greifvogel durch den wolkenlosen blauen Himmel. So fühlt sich Natur an! Mitten in Berlin.

Aktuelle Folge:
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Der Umweltkalender Berlin ist eine kostenlose Online-Plattform für tagesaktuelle Erlebnis-, Informations- und Lernangebote zu Natur- und Umweltthemen in Berlin. Sie wird von der Stiftung Naturschutz Berlin betrieben und betreut, mit freundlicher Unterstützung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. 

Die Stiftung Naturschutz Berlin ist eine gemeinnützige Stiftung des Landes Berlin. Sie engagiert sich seit 1981 für eine artenreiche, vielfältige Stadt und widmet sich dem Natur- und Umweltschutz mit ganz unterschiedlichen Projekten. Außerdem unterstützt sie andere bei ihren Naturschutzprojekten – ideell und finanziell.