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Ist Blumenerde das neue Klopapier?

9. April 2020

Kleine Umfrage der Stiftung Naturschutz Berlin zeigt: Es ist genügend Blumenerde in Berlin vorrätig – auch torffreie

Nach Pressemeldungen nimmt der Kauf von Blumenerde derzeit deutlich zu. Wer jetzt seinen Balkon oder Garten bepflanzt, trägt einerseits dazu bei, Insekten auch zu Beginn des Frühlings schon bei der Nahrungssuche zu unterstützen. Wer auf der anderen Seite aber nicht zum Aussterben von Tier- und Pflanzenarten und dem Klimawandel beitragen möchte, sollte torffreie Blumenerde verwenden. Für handelsübliche Blumenerde werden die letzten Moore vernichtet. Die meisten Blumenerden enthalten Torf – also reines Moor. 

Moore sind Heimat unzähliger, oft vom Aussterben bedrohter Pflanzen und Tiere. Und auch dem Klima heizen wir durch Torfabbau tüchtig ein. Wenn wir die Moore abbauen, wird das in den Mooren gespeicherte CO2 frei und trägt zum Treibhauseffekt bei.

Die Torfmassen kommen heute aus dem Baltikum, wo die Ausbeute der Moore ein unbeschreibliches Ausmaß angenommen hat. Die letzten intakten Moore Osteuropas werden auf diese Weise unwiederbringlich zerstört, denn Moore „wachsen“ pro Jahr nur 1 mm pro Jahr. Ein Hochmoor von 8 Metern Mächtigkeit ist also rund 8.000 Jahre alt! Auch „torfreduzierte“ oder „torfarme“ Erde enthält jede Menge Torf. Dasselbe gilt sogar für „Bio-Erde“! Nur wenn Sie Erde verwenden, die eindeutig als „torffrei“ gekennzeichnet ist, können Sie sicher sein, keinen Raubbau an den Mooren dieser Welt zu betreiben.

Mittlerweile führt jeder gute Baumarkt torffreie Erden. Der Torf wird dabei durch Grünkompost, Rindenhumus, Holzfasern oder Kokosfasern ersetzt. 

Eine kleine Umfrage der Stiftung Naturschutz Berlin bei 13 Berliner Bau- und Gartencentern ergab, dass genügend Blumenerde vorrätig ist – auch torffreie Erden sind in ausreichender Menge vorhanden. Besonders preisgünstig erhält man Komposterde in sehr guter Qualität bei der BSR. 45 Liter kosten ca. 2,50 Euro. 

Kontakt
Heidrun Grüttner, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit
Mobil: 0160 437 06 84, E-Mail: heidrun.gruettner(at)stiftung-naturschutz.de