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Schon gehört?

Im Namen der Pflanzen unterwegs

10 Jahre Koordinierungsstelle Florenschutz

27. November 2019

Was haben Färber-Meier, Sumpf-Läusekraut und Violette Schwarzwurzel gemeinsam? Es sind alles bedrohte Wildpflanzen, die nur noch einmal in Berlin vorkommen. Damit sie und andere nicht verloren gehen, kümmert sich die Koordinierungsstelle Florenschutz um diese Raritäten.

Jetzt gibt es etwas zu feiern: Bereits seit 10 Jahren ist die Koordinierungsstelle im Auftrag der Pflanzen unterwegs und sorgt dafür, dass die biologische Vielfalt in der Hauptstadt erhalten bleibt. Expert*innen betreuen Wildpflanzen in ihren Lebensräumen, legen Vermehrungskulturen an und richten Arche-Flächen ein. Die Verjüngung von ausgewilderten Pflanzen zählt ebenso zu den Erfolgen wie der Fund bereits verschollen geglaubter Arten. 

Eine heimische, fleischfressende Pflanze wurde wiederentdeckt: der Mittlere Sonnentau. Auf seinem Speiseplan stehen kleine Insekten. Nähern diese sich den Tautropfen auf seinen Tentakeln, kleben sie daran fest, werden vom Pflanzenblatt umschlossen und verdaut. Manchmal muss die Stiftung gute Nachrichten geheim halten, wie z. B. bei der Schwärzlichen Wiesen-Küchenschelle. Sie wurde in einem Berliner Dünengebiet ausgewildert, wo genau wird nicht verraten, um diese einzigartigen Pflänzchen zu schützen. Dort im Geheimen haben sie sich inzwischen ausgebreitet und sogar verjüngt. 

In der Wuhlheide existiert ein einzigartiger Fingerkraut-Eichenwald, der Waldtyp ist in Norddeutschland vom Aussterben bedroht. Für ihn hat die Koordinierungsstelle ein Schutzprojekt entwickelt und zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde Treptow-Köpenick umgesetzt, um günstige Lebensbedingungen für das Weiße Fingerkraut und weitere floristische Schätze zu schaffen. Die Botanischen Gärten, die Bezirke, die Berliner Wasserbetriebe und weitere Einrichtungen unterstützen die Stiftung bei solchen Maßnahmen. Außerdem engagieren sich viele Ehrenamtliche bei Pflegeeinsätzen, dem Ausbringen von vermehrten Pflanzen und Kartierungen.

Um auf die Schönheit und Schutzbedürftigkeit gefährdeter Arten aufmerksam zu machen, veröffentlicht die Stiftung Naturschutz die „Pflanze des Monats“. Inzwischen stehen über hundert Pflanzenporträts auf der Stiftungs-Website zur Verfügung.

Die Koordinierungsstelle Florenschutz wird von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz finanziert und arbeitet eng mit dem Landesbeauftragten für Naturschutz und Landschaftspflege und dem Botanischen Verein von Berlin und Brandenburg zusammen.

Bildmaterial gefährdeter und geretteter Berliner Wildpflanzen finden Sie anbei zum Download.

Weitere Informationen unter www.stiftung-naturschutz.de/flora

Kontakt:
Michaela Boguhn // Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 030 26394-152, E-Mail: presse(at)stiftung-naturschutz.de

Justus Meißner // Projektleiter Koordinierungsstelle Florenschutz
Tel. 030 26394-124, E-Mail: flora(at)stiftung-naturschutz.de