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Die Vielfalt im Blick

Pflanze des Monats März 2011

Wechselblättriges Milzkraut Chrysosplenium alternifolium L.

Das Wechselblättrige Milzkraut ist schon etwas Besonderes. Nicht nur, dass es – wie alle Pflanzen – das Wasser zum Überleben braucht, auch für seine Verbreitung ist es auf das Nass angewiesen. Denn das Wechselblättrige Milzkraut ist ein sogenannter Regenschleuderer. Als solche bezeichnet man Pflanzen die beim Auftreffen von Regentropfen auf die Hochblätter ihre Samen aus den schalenartigen Kapselfrüchten schleudern und sich auf diese Art verbreiten. Aufgrund ihrer milzähnlichen Form wurde die Pflanze im Mittelalter auch zur Heilung bei Erkrankungen der Milz verwendet. Heute hat die Art als Heilpflanze aber keine Bedeutung mehr. Das Wechselblättrige Milzkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 15-20 Zentimetern. Ihren gekerbten und kräftig gelb gefärbten Hochblättern verdankt sie ihren wissenschaftlichen Namen, in dessen deutscher Übersetzung sich die Wörter Gold und Milz verbinden. Dank ihrer unterirdischen Ausläufer bildet sie lockere Kolonien. Blütezeit ist von April bis Juni. Die wenigen grün-gelblichen Blüten werden nur etwa 5 Millimeter groß und durch Fliegen oder Käfer bestäubt. 

Der Frühblüher ist auf feuchte und nährstoffreiche Böden angewiesen. Zu finden ist er vor allem in schattigen Schlucht- und Auenwäldern, in Quellfluren und an Bachrändern. Die kühlen Laubwälder der nördlichen Hemisphäre im Allgemeinen und West- und Mitteleuropas im Besonderen zählen zu den Hauptverbreitungsgebieten. In Deutschland kommt das Wechselblättrige Milzkraut von der See bis in die Alpen vor. Der Bestand geht jedoch aufgrund der Seltenheit und Gefährdung seiner Wuchsorte in vielen Regionen zurück. Heute ist das Wechselblättrige Milzkraut in Berlin vom Aussterben bedroht. Es kommt nur noch an fünf Stellen vor, die überwiegend im Norden der Stadt (Pankow und Reinickendorf) liegen.

Helfen Sie dabei, die Pflanze im Berliner Raum zu schützen. Halten Sie Ausschau nach ihr. Sollten Sie ein Exemplar entdecken, lassen Sie es bitte stehen und melden Sie uns den Fund – am besten mit Fotobeleg – per E-Mail. Vielen Dank!

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