Pflanze des Monats November 2010
Tauben-Skabiose Scabiosa columbaria
Der Name klingt nicht gerade vertrauenerweckend, aber das lässt sich leicht erklären.
In früheren Zeiten fand die Tauben-Skabiose, auch Tauben-Grindkraut genannt, als Heilmittel gegen Krätze und andere Hautparasiten Verwendung. Dazu nutzte man einen Brei aus den frischen Blättern. Abgesehen davon wird der Pflanze eine den Stoffwechsel anregende Wirkung zugeschrieben.
Bevorzugte Standorte der Art sind kalkreiche Trocken- und Halbtrockenrasen. In Berlin ist die vom Aussterben bedrohte Pflanze an drei Fundorten nachgewiesen worden, welche alle in den Köpenicker Forsten liegen.
Der Bestandsrückgang der Tauben-Skabiose ist vor allem auf die industrialisierte Landwirtschaft zurückzuführen. Die zunehmende Versiegelung in Städten gilt ebenfalls als Gefährdungsursache. Daneben spielt das Verschwinden der Wanderschäferei eine Rolle. Früher konnten durch diese Art der Viehhaltung die Samen, die an Fell und Hufen der Tiere festhaften, verbreitet werden.
Im ökologischen Kreislauf spielen Bienen und Schmetterlinge als Bestäuber eine wichtige Rolle für die Tauben-Skabiose. Zudem kommt ihr als Futterpflanze für zahlreiche Schmetterlingsarten eine hohe Bedeutung zu. Viele bedrohte Arten, darunter der Malven-Dickkopffalter, saugen ihren Nektar.
Bis in den November hinein erfreut uns die Tauben-Skabiose mit ihren blauvioletten Blüten.
Sollten Sie eines der seltenen Exemplare entdecken, schicken Sie uns bitte eine E-Mail – am besten mit einem Fotobeleg. Vielen Dank!
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