Schon gehört?

Presseeinladung: Ranger retten Raritäten

Pflegeeinsatz für seltene Pflanzenarten in der Lieper Bucht

Berlin, 7. Oktober 2024. Sie tragen phantasievolle Namen wie Ohrlöffel-Leimkraut oder Steppen-Lieschgras und zählen in Berlin zu den bedrohten Pflanzenarten. Am Donnerstag, den 10. Oktober 2024, wird mit einem Pflegeeinsatz an der Lieper Bucht im Grunewald dieser wichtige Standort für Wildpflanzen gesichert. Gemeinsam mit Mitarbeitenden der Berliner Forsten und Freiwilligen des Botanischen Vereins von Berlin und Brandenburg sind die Stadtnatur-Ranger und das Florenschutz-Team der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) vor Ort in Aktion. 

Zu diesem Pflegeeinsatz mit Pressetermin am 10. Oktober von 10:00 bis 15:00 Uhr laden wir Sie recht herzlich ein. Für Ihre Berichterstattung bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Reportage-Aufnahmen direkt an der Lieper Bucht vor einem Havel-Panorama. Zudem stehen Expert*innen für Interviews und Hintergrundfragen bereit.

Ablauf des Pressetermins

09:45 Uhr
Treffpunkt für alle Medienvertreter*innen am Parkplatz Badestelle Lieper Bucht: https://maps.app.goo.gl/LfBzFQ7AcQ4DKQdW8
Fußläufige Entfernung zur Lieper Bucht ca. 5 Minuten.

10:00 Uhr                   
Begrüßung durch die Stadtnatur-Rangerinnen sowie den Leiter der Koordinierungsstelle Florenschutz, Justus Meißner, und kurze Einführung in die Pflegeaktion

10:15 bis ca. 15:00 Uhr  
Pflegeeinsatz im Gelände mit möglichen Foto- und Filmmotiven:

  • Entfernung von Gehölzaufwuchs und Freiharken des Hanges
  • Manuelles Mähen des Bereichs mit Sensen
  • Bearbeitung von Robinien nach einer speziellen Technik
  • Sammeln des Mahd- und Schnittguts

Interviewparter*innen

  • Vertreterin der Stadtnatur-Ranger, die den Pflegeeinsatz koordinieren (SNB)
  • Justus Meißner, Leiter der Koordinierungsstelle Florenschutz (SNB)
  • Hannah Riedel, Revierförsterin der Berliner Forsten
  • Freiwillige des Pflegeeinsatzes

Wenn Sie an dem Pressetermin teilnehmen möchten, bitten wir um Anmeldung bis spätestens Mittwoch, 09. Oktober, 17 Uhr unter: presse@stiftung-naturschutz.de

Hintergrund:

In Berlin gibt es rund 1.500 Wildpflanzenarten, von denen über 700 auf der Roten Liste der bedrohten Arten stehen. Diese Pflanzen spielen eine entscheidende Rolle für die Artenvielfalt und den Erhalt wertvoller Lebensräume. Magerrasen wie in der Lieper Bucht gehören zu den artenreichsten Grünlandtypen und beherbergen viele dieser Wildpflanzenarten. Im Frühjahr 2024 wurden auf der Fläche an der Havel durch die Koordinierungsstelle Florenschutz und die Stadtnatur-Ranger Kartäuser-Nelken und das Ohrlöffel-Leimkraut ausgebracht. Nun soll bei dem gemeinsamen Pflegeeinsatz, der alljährlich im Herbst stattfindet, der Haupthang von Rosen und anderen Gehölze befreit und anschließend gemäht werden, um offene Stellen zu schaffen, auf denen die Pflanzen wieder genug Licht zum Wachsen haben. Zum Einsatz kommen dabei Spaten, Sensen und Freischneider der Berliner Forsten.

Nicht nur die Berliner Artenvielfalt ist in Gefahr. Weltweit ist ein massives Artensterben zu verzeichnen. Mit ihrer Arbeit setzt die Stiftung Naturschutz Berlin die verpflichtenden Ziele der UN Biodiversitäts-Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt um. Sie fördert aktiv den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen in der Hauptstadt.

 

Über die Stadtnatur-Ranger

Stadtnatur-Ranger ist ein Angebot der Stiftung Naturschutz Berlin mit einem bundesweit einmaligen Ansatz. 24 Rangerinnen und Ranger sind in den Berliner Bezirken unterwegs und vermitteln zwischen Mensch und Natur. Durch die stetige Anwesenheit in ihren Einsatzgebieten sorgt das Team dafür, die Menschen stärker mit der Natur vor ihrer Haustür zu verbinden und verbreitet den Naturschutzgedanken durch Aufklärungsarbeit. Darüber hinaus leisten die Ranger*innen naturschutzfachliche Arbeit. Dazu gehört beispielsweise die Gebietsbeobachtung und die wissenschaftliche Kontrolle, mit deren Hilfe sie die Datengrundlage über die Berliner Stadtnatur erweitern.

Über die Koordinierungsstelle Florenschutz Berlin

Die Koordinierungsstelle Florenschutz der Stiftung Naturschutz Berlin kümmert sich um mehr als 280 Pflanzenarten im gesamten Berliner Stadtgebiet. Sie überprüft Vorkommen und Bestandssituation der sogenannten Florenschutz-Zielarten, das sind in der Regel nach der Berliner Roten Liste vom Aussterben bedrohte Pflanzen. Sie konzipiert geeignete Schutzmaßnahmen und informiert Flächeneigentümer und -nutzer, Naturschutzbehörden, Berliner Forsten und Bezirksämter über Standorte von gefährdeten Pflanzen. Gemeinsam mit Partnern wie dem Botanischen Garten Berlin und dem Arbeitskreis Urbanität & Vielfalt werden Vermehrungskulturen angelegt, Arche-Flächen eingerichtet und nachgezogene Pflanzen wieder ausgesetzt. Auch die Entwicklung artenreicher Grünflächen im Wohnumfeld wird von der Koordinierungsstelle unterstützt. So sorgt sie seit 2009 dafür, dass die biologische Artenvielfalt in der Hauptstadt erhalten bleibt.

Über die Stiftung Naturschutz Berlin (SNB)

Naturschutz - Umweltbildung - Freiwilligendienste - Förderung, dafür steht die Stiftung Naturschutz Berlin. Die SNB ist eine gemeinnützige Stiftung, die 1981 vom Berliner Abgeordnetenhaus gegründet wurde. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem der Lange Tag der StadtNatur, die Stadtnatur-Ranger, der Naturschutzpreis, die Koordinierungsstellen Fauna und Florenschutz, der Umweltkalender. Die Stiftung wird von Geschäftsführer Stefan Richter geleitet und beschäftigt rund 120 Mitarbeiter*innen. Weitere Informationen unter www.stiftung-naturschutz.de.