Die Vielfalt im Blick

Pflanze des Monats Februar 2012

Kleines Nixenkraut Najas minor All.

Die Geschichte vom Kleinen Nixenkraut ist eine echte Erfolgsstory. Noch im 19. Jahrhundert in mehreren Berliner Gewässern registriert, galt die Wasserpflanze seit 1900 in der Hauptstadt als ausgestorben. 2007 wurde sie dann überraschend wiederentdeckt. Aktuelle Tauchuntersuchungen zeigen, dass sich die Art zerstreut am Nord- und Nordwestrand des Tegeler Sees angesiedelt hat. Dieser Fund gibt Anlass zur Hoffnung, dass das Kleine Nixenkraut auch an anderen Stellen in die Berliner Gewässer zurückkehrt. Der Tegeler See ist eines der saubersten Berliner Oberflächengewässer und bietet der Unterwasserflora optimale Wachstumsbedingungen. Denn bei der Wasserqualität ist unsere Pflanze des Monats anspruchsvoll. Wird ihr Standort verschmutzt, stirbt sie ab. Ihr biologischer Gattungsname „Najas“ leitet sich von dem griechischen Wort Najaden ab und bezeichnet Nymphen, die über Seen, Flüsse und Quellen wachen. Trocknet ein Gewässer aus, so die Mythologie, stirbt die Nymphe. Das Vorkommen von Najas minor ist so gesehen ein Indikator für die Qualität unserer Berliner Gewässer. 
 
 

Das Kleine Nixenkraut gehört zu den wenigen Arten, bei denen die Bestäubung unterhalb der Wasseroberfläche stattfindet. Selbst bei Wasserpflanzen ist das etwas Besonderes, denn in den meisten Fällen treiben die Blüten über der Oberfläche und werden dort von Insekten bestäubt. Die Samen des Nixenkrauts werden gern von Wasservögeln gefressen und so über große Strecken verbreitet. Zusätzlich reißen Teile der Pflanze ab, werden durch die Strömung verdriftet und wachsen an anderer Stelle wieder an. 

Sollten Sie Pflanzenteile des Kleinen Nixenkrautes auf einem Ihrer Spaziergänge am Tegeler See und den umliegenden Gewässern entdecken, würden wir uns freuen, wenn Sie uns den Fund zur Bestimmung per E-Mail zusenden – am besten mit Fotobeleg. Vielen Dank!

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