Laubbläser
Warum die Natur sagt: Bitte nicht stören!
Der Herbst ist da! Die Tage werden kürzer, die Blätter fallen, und es gibt diese unverkennbaren Geräusche: Kinder, die durch Laub toben, Vögel, die den nahenden Winter besingen und … Laubbläser. Dieser Krach irgendwo zwischen „startendem Düsenjet“ und „einer aufdringlichen Trompete“ hat es nicht nur in die Berliner Straßen, sondern auch in viele Vorgärten geschafft. Aber mal ehrlich: Aus Sicht der Natur und den meisten Berlinerinnen und Berlinern sind Laubbläser ungefähr so willkommen wie ein Techno-DJ auf einer Meditationsveranstaltung.
Stress für Mensch und Tier
Nicht nur die Tiere leiden unter der akustischen Gewalt der Laubbläser. Wenn in der Nachbarschaft mal wieder morgens um 7 der halbe Garten „entlaubt“ wird, liegen schnell die Nerven blank. Noch dazu sind Laubbläser keine Umweltengel, denn die meisten Modelle werden mit Benzin betrieben und stoßen Abgase wie Kohlenwasserstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus, die unsere Luft verschmutzen. Dabei ist das ganze Gebläse meistens gar nicht nötig. Laub im Garten ist nämlich keine Müllentsorgungssache, sondern ein echtes Multitalent.
- Kostenlose Bodenpflege: Blätter zersetzen sich und werden zu wertvollem Humus. So spart man sich Dünger und tut dem Boden etwas Gutes. Durch Laubbläser wird der Humus dagegen fortgeblasen.
- Hotel für Kleintiere: Insekten, Asseln, Spinnen, Igel und Co. finden im Laub Schutz vor Kälte und Fressfeinden.
- Winterabdeckung: Frostempfindliche Pflanzen im Garten profitieren von der isolierenden Laubschicht. Das Laub kann gesammelt und für Beete als Schutz vor Frost verwendet werden.
Mit jedem Blatt, das wir liegen lassen, schaffen wir also ein kleines Ökosystem.
Die Alternative: Mach`s wie die Natur
Die Lösung ist simpel: Lass das Laub einfach liegen – zumindest dort, wo es nicht stört. Auf Beeten, unter Bäumen und Sträuchern darf der Herbst ruhig Herbst sein. Und wo Laub doch einmal entfernt werden muss, gibt es noch die gute alte Rechenharke. Die ist nicht nur leise, sondern spart dir auch den nächsten Fitnesskurs. Von Wildblumenwiesen oder Rasenflächen können größere Mengen Laub abgeharkt und unter die nächstgelegenen Gehölze geschoben werden. Das verhindert bei Wiesen einen zu hohen Nährstoffeintrag und Rasenflächen bekommen keine gelben Flecken. Außerdem halten die Laubschichten und der daraus entstandene Humus den Erdboden unter den Gehölzen über den Sommer feucht.
Also, liebe Gartenfans: Lasst die Laubbläser im Schuppen und feiert stattdessen den Herbst, wie er sein soll – bunt, lebendig und natürlich.