Pflanze des Monats Dezember 2012
Ovalblättriges Sonnenröschen Helianthemum nummularium subsp. obscurum
Während die Natur uns noch vor wenigen Wochen mit leuchtenden Gelb-, Orange- und Rottönen erfreute, recken Bäume und Sträucher nun ihre kahlen Äste und Zweige in den grauen Himmel. Zum Glück aber wachsen auch in Berlin nicht wenige Pflanzen, deren immergrünes Kleid uns an wärmere Tage erinnert. So zaubert neben Eibe, Efeu und Co auch das Ovalblättrige Sonnenröschen einen Tupfen Grün in die graue Landschaft. Seinem Gattungsnamen Helianthemum (griechisch helios = Sonne und anthemos = Blume) wird der kleine Zwergstrauch allerdings erst in den Sommermonaten gerecht. So öffnen sich seine goldgelben Blüten zwischen Juni und Oktober erst ab einer Temperatur von 20 Grad und richten sich im Tagesverlauf nach der Sonne aus. Verbreitet ist das Ovalblättrige Sonnenröschen schwerpunktmäßig in Mitteleuropa und hier auf offene, trockene, sich schnell erwärmende Standorte wie Trockenrasen und Trockenwälder beschränkt. Da es im Schatten nicht zur Blüte kommt und auch die Samen zum Keimen Licht und Offenstellen benötigen, wird es beim Brachfallen und bei der Verbuschung von Trockenrasen allmählich verdrängt. Hiervon betroffen sind wiederum verschiedene Schmetterlingsarten, denn das Ovalblättrige Sonnenröschen stellt eine wichtige Raupenfutterpflanze dar.
In Norddeutschland ist die zarte Pflanze inzwischen zur echten Rarität geworden und in Berlin sogar vom Aussterben bedroht: Nur in Spandau und Köpenick sind einzelne Vorkommen bekannt. Erfreulicherweise sind die Erfolgsaussichten zu seiner Erhaltung hier jedoch gut. Dazu müssten die Fundorte langfristig allerdings offen gehalten werden, etwa durch Auslichten von Gehölzen und Mahd. Optimal wäre eine Beweidung mit Schafen.
Helfen Sie mit: Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, die diese seltene Pflanze in Berlin entdecken, dann melden Sie uns Ihren Fund gerne per E-Mail – am besten mit einem Fotobeleg. Vielen Dank!