Mitten im Moor: Exkursion ins Naturparadies
Moor, Mücken und Mittagsglut. Die alljährliche Klausurtagung führte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stiftung Naturschutz Berlin dieses Mal ins wunderschöne Biesenthaler Becken – ein Naturschutzgebiet nördlich von Bernau mit Mooren, Wiesen, kleinen Fließen und Waldflächen. Trotz hoher spätsommerlicher Temperaturen und dem einen oder anderen Mückenstich erlebte das Stiftungsteam einen wunderbaren Tag voller Naturerlebnisse und gemeinsamer Aktivitäten.
Auf einer Wanderung von der Stadt Biesenthal aus führte Justus Meißner, Leiter der Koordinierungsstelle Florenschutz, ein Expeditionsteam entlang botanisch wertvoller Wiesen und Moorlandschaften bis zum Hellsee. Wie sieht eigentlich so ein Moor aus? Warum ist es so schützenswert? Justus Meißner erläuterte die Landschaftsentwicklung seit der letzten Eiszeit und den Einfluss des Menschen auf das Biesenthaler Becken. Moore und trockene Standorte liegen hier unmittelbar nebeneinander. Historische Wasserstandsabsenkungen und die Nutzungsaufgabe machen den Mooren zu schaffen. Artenreiche Moorwiesen (Orchideenwiesen) können nur mit gezielter Pflege erhalten werden. Andernfalls verschwinden zahlreiche konkurrenzschwache Arten und die Rote Liste der gefährdten Arten wird immer länger. Umso erfreuter waren Justus Meißner und das Stiftungsteam bei der Entdeckung des Sand-Schwingels, Pflanze des Monats September 2024. Ihn zu finden, gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Die Pflanze ist nicht nur schwer zu erkennen, sondern auch extrem selten.
Das zweite Expeditionsteam wanderte unter Leitung des NABU-Moorexperten Jonathan Etzold von Lobetal aus durch das Biesenthaler Becken. Die NABU-Stiftung hat hier Flächen aufgekauft und Maßnahmen zum Waldumbau und Moorschutz eingeleitet. Auf der Führung erfuhren die Teilnehmenden unter anderem, warum die Wiederherstellung von Mooren eine der effektivsten Maßnahmen ist, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.
Zum Mittagspicknick trafen sich beide Gruppen an der idyllisch gelegenen Schutzhütte am Hellsee. Hier wartete das allseits beliebte Mitbring-Buffet des Stiftungsteams. Und natürlich lockte der Hellsee mit einer willkommenen Abkühlung.
Nachmittags tauschten beide Gruppen ihre Touren. Jonathan Etzold führte das erste Expeditionsteam zurück nach Lobetal. Die andere Gruppe wanderte unter der Leitung von Anne-Marie Weiß und Alexander Stier aus dem Team Florenschutz der SNB zurück zur Stadt Biesenthal.
Die rund 8 Kilometer lange Wanderung war eine Herausforderung angesichts der hohen Temperaturen, aber der Enthusiasmus für Natur- und Klimaschutz jederzeit spürbar.
Ein besonderer Dank gilt dem Organisationsteam, das diesen Ausflug perfekt geplant hat!
Autorin: Sophie Bengelsdorf