Berliner Beziehung: Biber und Bäume
Green Social Day im Großen Tiergarten
Biber im Großen Tiergarten: Für ein ausgeglichenes Miteinander zwischen Tieren und Bäumen waren wir mit 100 Freiwilligen Ende Oktober bei einem Green Social Day vor Ort im Einsatz. Mit dabei: Unsere Kollegin Xuan Trang Nguyen, die hier ihre Eindrücke schildert.
Der Große Tiergarten, oft als die „grüne Lunge Berlins“ bezeichnet, ist nicht nur ein beliebter Ort zur Erholung, sondern auch ein bedeutendes Ökosystem mit einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Vor sechs Jahren siedelten sich hier wieder Biber an, was ein großer Erfolg für den Artenschutz ist.
Ihre Rückkehr hat jedoch auch bedeutende Auswirkungen und Herausforderungen mit sich gebracht: Die Biber verändern die Umgebung, indem sie besonders in den Wintermonaten Bäume fällen und Dämme bauen. Dies schafft neue Lebensräume für viele andere Tierarten, gefährdet jedoch auch wertvolle Baumarten, die für die Biodiversität und das Landschaftsbild des Großen Tiergartens wichtig sind. Diese Dynamik erfordert ein Umdenken in der Naturschutzstrategie, um einen Ausgleich zwischen dem Schutz der Bäume und dem natürlichen Verhalten der Biber zu finden.
Mit Angeboten wie dem Green Social Day bietet die Stiftung Naturschutz Berlin Unternehmen die Möglichkeit, sich aktiv für den Naturschutz einzusetzen. Diese Veranstaltungen ermöglichen es Mitarbeitenden, im Rahmen von Betriebsausflügen zusammen mit Expert*innen wie den Stadtnatur-Rangern und der Unteren Naturschutzbehörde zur Erhaltung der Berliner Natur beizutragen.
Ende Oktober nahmen 100 Freiwillige der Firma WTS Advisory an einem solchen Green Social Day teil. Unter fachkundiger Anleitung behandelten sie ausgewählte Bäume mit einem speziellen Schutzanstrich, um die Stämme vor dem Verbiss der Biber zu schützen. Die Schutzmaßnahmen sind essentiell, um die wertvollen Bäume zu erhalten. Zugleich müssen die Herausforderungen, die mit der Rückkehr der Biber einhergehen, ernst genommen werden.
Bei Einsätzen wie diesen, die von der Koordinierungsstelle Ehrenamt der Stiftung Naturschutz Berlin koordiniert werden, können Freiwillige sich mit ihrem Potential optimal einbringen. Dabei geht es nicht nur um den Umweltschutz, sondern auch um Teambuilding und den Zugang zu Natur-und Umweltthemen.
Dass die Aktion für die Teilnehmer*innen erfolgreich war, hörte man aus ihren Rückmeldungen heraus: Viele äußerten, dass es erfüllend sei, aktiv für die Umwelt zu arbeiten und damit gleichzeitig eine willkommene Abwechslung zum Büroalltag zu erleben. „Es macht mir Freude, gemeinsam mit dem Team auch außerhalb des Büros etwas Sinnvolles zu tun“, sagte eine Teilnehmerin. Das Lernen über die Lebensweise der Biber war für viele eine interessante Erfahrung, die das Bewusstsein für die Zusammenhänge in der Natur vertieft habe.
Für mich als Teilnehmerin war es inspirierend zu sehen, wie gemeinschaftliches Engagement und Fachwissen Hand in Hand gehen können, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Jede*r Einzelne kann einen Beitrag dazu leisten, unsere Umwelt zu schützen und zu fördern. So bleibt der Große Tiergarten nicht nur ein Ort der Erholung, sondern auch ein lebendiges Beispiel für erfolgreichen Naturschutz in der Hauptstadt – und ein Ort, an dem wir alle lernen können, wie wir im Einklang mit der Natur leben.
von Xuan Trang Nguyen