Ein Date mit Elisabeet
Besuch im solidarischen Lehrgarten in Berlin-Wedding
Im solidarischen Lehrgarten „Elisabeet“ in Berlin-Wedding wird Umweltbildung mit Gemeinschaftsgeist verbunden. Unsere Autorin Xuan Trang Nguyen hat sich das grüne Paradies einmal näher angeschaut und der ÖBFDlerin Silke beim Gärtnern über die Schulter geschaut.
Heute hatten wir das Vergnügen, die ÖBFDlerin Silke an ihrer Einsatzstelle „Elisabeet“ in Berlin-Wedding zu besuchen. Dieser Besuch fand im Rahmen einer routinemäßigen Überprüfung der Einsatzstellen statt, aber was wir an diesem Ort erlebten, war weit mehr als nur ein formaler Termin. Der knapp ein Hektar große solidarische Lehrgarten ist eine Begegnungsstätte. Neben einem üppig wachsenden Gemüsegarten gibt es seit Kurzem auch eine Jurte, die als Ort der Begegnung und des Austauschs dient. In diesem Garten geht es nicht nur ums Gärtnern – er ist ein Raum für Gemeinschaft, Freizeit und Erholung. Hier kann jede*r mitmachen, lernen und sich weiterbilden.
Schon der Weg zur Einsatzstelle selbst ist besonders. Umgeben von der Stille eines Friedhofs, der sich in den goldenen Farben des Herbstes präsentiert, macht Silke ihren täglichen Spaziergang zur Arbeit. Dieser Weg, den sie immer wieder in aller Ruhe geht, ist für sie ein Moment der Entspannung und des Ankommens und wirkt fast meditativ.
Silke hat während ihres ÖBFDs im Elisabeet nur Positives zu berichten. Ihre Erwartungen an die Stelle wurden bei weitem übertroffen. Besonders zu Beginn fiel mir die herzliche Atmosphäre im Team auf. „Die Arbeitsatmosphäre ist einfach klasse, und die Wertschätzung für das, was man tut, ist wirklich außergewöhnlich“, erzählt sie.
Die Zusammenarbeit ist von einem offenen und wertschätzenden Dialog geprägt. Bei der Arbeit im Garten – sei es beim Pflanzen von Gemüse, der Pflege des Obstgartens oder der Gestaltung von Blumenbeeten – merkt man, dass alle mit Herzblut dabei sind. Diese Begeisterung für das, was sie tun, ist ansteckend. Besonders ins Auge fiel uns die Vielfalt an Pflanzen, die hier gedeihen.
Der Garten ist im wahrsten Sinne des Wortes ein grünes Paradies – im November, wo viele Gärten bereits in den Winterschlaf gehen, leuchtet hier immer noch das frische Grün von Salaten und Kohl. Silke erzählt mit leuchtenden Augen von den verschiedenen Sorten, die sie in den letzten Monaten gepflanzt hat, und auch wir können ihre Freude an den zarten Rhabarberpflanzen und den blühenden Kräutern gut nachvollziehen. Es ist fast magisch, wie der Garten trotz der kühlen Temperaturen noch so viel Leben ausstrahlt.
Wöchentlich veranstaltet das Elisabeet sogenannte „Mitmachtage“, an denen jede*r herzlich willkommen ist. Silke betont, wie wichtig die Umweltbildung und der Wissensaustausch bei diesen Veranstaltungen sind. Besonders Familien mit Kindern nehmen gerne teil, um gemeinsam zu gärtnern und dabei etwas über Biodiversität und nachhaltige Landwirtschaft zu lernen. Diese Mitmachtage sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie gemeinschaftliches Engagement und praxisorientiertes Lernen miteinander verschmelzen.
Silke ist am Ende ihres ÖBFD angekommen, und ihre Begeisterung für die Arbeit im Garten und die Zeit mit dem Team nimmt sie mit. Sie hat in diesem Jahr nicht nur beruflich viel gelernt, sondern auch menschlich und persönlich.
Für uns ist es klar: Ein ÖBFD in einem Projekt wie Elisabeet bietet die Möglichkeit, nicht nur etwas für die Umwelt zu tun, sondern auch wertvolle Erfahrungen zu sammeln und in einer Gemeinschaft zu wachsen. Wer sich für Nachhaltigkeit interessiert und gleichzeitig Lust hat, Teil einer engagierten und herzlichen Gemeinschaft zu werden, ist hier definitiv richtig.
Xuan Trang Nguyen ist Hospitantin beim Team ÖBFD über das Programm „Vielfalt Stiften“, an dem die Stiftung Naturschutz Berlin teilnimmt.