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Kleine Stadtoasen für Insekten und Vögel

Der Frühling ist da, einige Vögel sind bereits aus dem Winterurlaub zurück und die ersten Insekten drehen schon ihre Runden über bunt leuchtende Blütenmeere aus Krokussen, Winterlingen oder Schneeglöckchen. Für Hummeln, andere Wildbienen und weitere Insekten sind diese pollen- und nektarreichen Frühblüher die erste wichtige Nahrungsquelle im Jahr. Denn nach einem langen Winter geben sie unseren sechsbeinigen Stadtbewohnern die benötigte Kraft für ihr großes Comeback.

Mit den steigenden Temperaturen und den zunehmend warmen Tagen wird es auch wieder Zeit, die Stadtbalkone, den kleinen Garten im Hinterhof oder das Fensterbrett in den Fokus zu nehmen. Denn richtig bepflanzt und gestaltet, machen diese Plätze gerade im urbanen Raum den Unterschied, da sie Insekten, aber auch Vögeln als zusätzliche Nahrungsquelle und wertvolles Refugium dienen.

Wir haben daher 12 Tipps und Tricks für Sie, mit denen Sie schon jetzt im Frühjahr kleine Stadtoasen für Insekten und Vögel vorbereiten und schaffen können.

Das richtige Buffet zu jeder Jahreszeit 

1. Kombinieren Sie Früh-, Sommer- und Spätblüher, damit Wildbienen & Co. das ganze Jahr über Blüten zur Verfügung stehen und vermeiden Sie Pflanzen mit gefüllten Blüten, da die Insekten bei diesen nicht an den Pollen gelangen. Im Frühjahr bieten sich zum Beispiel Krokus, Schneeglöckchen, Blaustern, Träubel, Narzisse, Hyazinthe und Lerchensporn an. Im Herbst können Sie auf Spätblüher wie Astern setzen oder Dauerblüher wie Katzenminze pflanzen.

2. Setzen Sie für die heimischen Insektenarten am besten auch auf heimische Wildpflanzen, da sich hier über die Jahrhunderte wechselseitige Anpassungen entwickelt haben.

3. Bepflanzen Sie Sonnenbalkone mit verschiedenen Mauerpfefferarten, Fetthenne und Dachwurz. Sie stehen bei Insekten hoch im Kurs und vertragen Trockenheit. Schattige Balkone lassen sich mittels Glockenblumen, Salomonssiegel, Akelei, Walderdbeeren, Veilchen und Gundermann mit Blüten schmücken. 

4. Nutzen Sie den Raum nach oben und bepflanzen Sie windgeschützte Hauswände zum Beispiel mit insektenfreundlichen Kletterpflanzen wie Clematis.

5. Pflanzen Sie Küchenkräuter wie Oregano, Thymian, Lavendel, Salbei, Schnittlauch, Zitronenmelisse, Ysop, Basilikum, Minze und Dill an und lassen Sie diese blühen.

Nachhaltig und umweltverträglich gärtnern

6. Setzen Sie vor allem auf mehrjährige Blumen und Kräuter und verwenden Sie nur Pflanzen aus ökologischem Anbau, um Insekten vor Pestiziden zu schützen.

7. Achten Sie auf torffreie Blumenerde. Sie ist klimafreundlich, da für diese Blumenerde keine Moore zerstört werden.

8. Gießen Sie richtig, indem Sie Ihre Pflanzen ausschließlich morgens und durchdringend wässern. Achten Sie darauf, nur die Erde zu gießen.

9. Vermeiden Sie künstliche Lichtquellen wie Lichterketten, da sie die Orientierung nachtaktiver Insekten stören. 

Bieten Sie Nisthilfen und Unterschlupf an

10. Helfen Sie Wildbienen wie Hummeln sowie anderen Insekten beim Nisten und Überwintern, indem Sie geeignete Nisthilfen an einem möglichst vollsonnigen Platz aufstellen. Auch ein Blumenkasten oder eine tiefe Schale gefüllt mit feinem Sand, bietet Insekten Unterschlupf und einen Ort zum Nisten.

11. Bieten Sie Vögeln spätestens zur Brutzeit im März Nisthilfen an. Der ideale Platz für Vogelkästen ist in zwei bis drei Metern Höhe und geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung, Regen und Wind. Reinigen Sie bestehende Nistkästen im Winter, damit die Jungvögel vor Krankheitserregern geschützt sind.

12. Stellen Sie eine Vogeltränke auf und sorgen Sie so bei Insekten und Vögeln für Abkühlung und ausreichende Trinkmöglichkeiten an heißen Tagen. Legen Sie Steine oder Äste hinein, damit die Tiere nicht ertrinken.

- Regina Otters & Natascha Wank