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Saatgut aus gebietseigener Herkunft

Saatgut aus gebietseigener Herkunft wird in einer bestimmten Region von Wildpflanzen geerntet, die seit vielen Generationen in diesem Naturraum leben. Sie sind genetisch besonders gut an die Umweltbedingungen dieser Region angepasst. Manchmal gibt es sogar äußerliche, regionaltypische Unterschiede innerhalb einer Pflanzenart, z.B. unterschiedlich große Blätter.

Besitzt eine Art eine Vielzahl von Anpassungen an unterschiedliche Regionen, dann verfügt sie über eine hohe genetische Vielfalt. Je höher diese Vielfalt, desto größer sind die Überlebenschancen der Art, da sie auf sich verändernde Umweltbedingungen besser reagieren kann. Damit die genetische Vielfalt innerhalb der Arten erhalten bleibt, soll nur gebietseigenes Saatgut bzw. Pflanzgut aus der jeweiligen Region ausgesät bzw. ausgepflanzt werden. 

In der freien Landschaft ist die Anwendung dieses Prinzips seit 2020 gesetzlich vorgegeben. Aber auch in Gärten ist die Anwendung des Prinzips sinnvoll, da durch die Übertragung von Pollen oder die unbeabsichtigte Ausbreitung von Pflanzen aus den Gärten Wildvorkommen der Arten verändert werden können.