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Fünf Jahre Stadtnatur-Ranger in Berlin

Feierliche Naturschutzaktion am Malchower See

Berlin, 27. Feb. 2025. Fünf Jahre gemeinsamer Einsatz für die Berliner Stadtnatur – ein Grund zum Feiern für das Ranger-Team der Stiftung Naturschutz Berlin (SNB) und des Bezirksamtes Pankow! Zum Auftakt des Jubiläumsjahres fand heute ein groß angelegter Pflegeeinsatz am Malchower See in Lichtenberg statt. Viele helfende Hände unterstützten die Aktion, um das empfindliche Ökosystem dieses Ortes zu schützen.

Gemeinsam mit dem Umwelt- und Naturschutzamt Lichtenberg, dem Straßen- und Grünflächenamt und der Koordinierungsstelle Fauna der SNB setzten die Stadtnatur-Ranger*innen entscheidende Maßnahmen zur Erhaltung dieses sensiblen Ökosystems um. Sie renaturierten Trampelpfade, legten Totholzhecken an und beseitigten Müll. „Die heutige Aktion zeigt, wie viel erreicht werden kann, wenn verschiedene Akteure gemeinsam für den Naturschutz anpacken", lobt Stadtnatur-Rangerin Mira Langrock. Ihr Kollege Frank Schneider ergänzt: „Dank des engagierten Einsatzes aller konnte ein entscheidender Beitrag für die Artenvielfalt am Malchower See geleistet werden.“

Geformt in der letzten Eiszeit, ist der Malchower See ein rund 16.000 Jahre altes Naturjuwel, das als grüne Oase im Norden Lichtenbergs einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten bietet. Mit seinen dichten Röhrichtgürteln, der artenreichen Vogelwelt mit über 38 Brutvogelarten und der unmittelbaren Nähe zum Naturschutzgebiet Malchower Aue ist er ein bedeutendes Trittsteinbiotop. Gleichzeitig ist er ein beliebtes Ausflugsziel für Erholungssuchende, weshalb ein sensibler Umgang mit der Natur hier besonders wichtig ist. Seine Kombination aus Artenvielfalt und geschichtsträchtigem Erbe macht ihn zu einem besonders wertvollen Bestandteil der Berliner Stadtnatur.

Der Pflegeeinsatz in Lichtenberg ist eines von mehreren Highlights im Jubiläumsjahr der Berliner Stadtnatur-Ranger*innen und markiert gleichzeitig den Auftakt einer Veranstaltungsreihe rund um den mehr als 16.000 Jahre alten Malchower See.

Dr. Andreas Jacob, der das Angebot „Stadtnatur-Ranger“ der SNB leitet, zog vor Ort Bilanz der letzten Jahre und betonte die Bedeutung der Ranger*innen für Berlin: „Unsere Ranger-Teams sind das Bindeglied zwischen Mensch und Natur. Sie sensibilisieren die Bürger*innen für den Naturschutz vor ihrer Haustür, bringen ihnen die Tier- und Pflanzenwelt im Rahmen spannender Führungen näher und leisten mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag dafür, dass die Stadtnatur erhalten bleibt und weiterentwickelt wird.“

Seit 2020 haben die Ranger*innen berlinweit insgesamt 15 Großteameinsätze und mehr als 120 kleinere Pflegemaßnahmen im Rahmen von Gebietsbegehungen in allen Bezirken durchgeführt, den Artenschutz durch Monitorings vorangetrieben, die Datenlage über die Berliner Stadtnatur erweitert und die Bürger*innen bei zahllosen Führungen und Veranstaltungen für den Schutz der Natur begeistert.

Im Bezirk Lichtenberg dokumentieren die beiden Ranger*innen Mira Langrock und Frank Schneider insbesondere, wie sich die Landschaft verändert hat. Sie erfassen unter anderem Tier- und Pflanzenarten, melden illegale Müllablagerungen und klären Bürger*innen über Natur- und Umweltschutz auf. Mit ihrem Umweltbildungsprojekt „Lichtenberger Leuchttürme“ bringen sie Schüler*innen die Welt der Wildbienen näher und haben besondere Gebiete wie den Altpappelbestand am Luch an der Margaretenhöhe und den Gehrensee aus naturschutzfachlicher Sicht bewertet, um langfristige Schutz- und Pflegekonzepte zu entwickeln.

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe in Lichtenberg und den nächsten geplanten Einsätzen folgen in Kürze. Am Umweltfestival am 1. Juni 2025 sind die Stadtnatur-Ranger*innen mit einem besonderen Jubiläums-Programm dabei. 

Hintergrund:

Die Rangerinnen und Ranger der SNB und das Pankower Team sind in allen Berliner Bezirken unterwegs und vermitteln zwischen Mensch und Natur. Durch die stetige Anwesenheit in ihren Einsatzgebieten sorgen die Teams dafür, die Menschen stärker mit der Natur vor ihrer Haustür zu verbinden und den Naturschutzgedanken durch Aufklärungsarbeit zu verbreiten. Darüber hinaus leisten die Ranger*innen naturschutzfachliche Arbeit. Dazu gehört beispielsweise die Gebietsbeobachtung und die wissenschaftliche Kontrolle, mit deren Hilfe sie die Datengrundlage über die Berliner Stadtnatur erweitern.  

Nicht nur die Berliner Artenvielfalt ist in Gefahr – weltweit ist ein massives Artensterben zu verzeichnen. Mit ihrer Arbeit setzt die Stiftung Naturschutz Berlin die verpflichtenden Ziele der UN Biodiversitäts-Konvention zum Schutz der biologischen Vielfalt um. Sie fördert aktiv den Erhalt und die Wiederherstellung von Lebensräumen in der Hauptstadt. Dabei arbeitet sie mit verschiedenen Stellen wie der Obersten und der Unteren Naturschutzbehörde sowie den Grünflächenämtern und verschiedenen Akteur*innen im Naturschutz zusammen.

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