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Heidrun Grüttner
Verwaltungsleiterin
Justus Meißner
Referent für Naturschutz
Tel. 030-26 39 40
Geförderte Projekte
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Unsere Klimaschutzprojekte
Krumme Laake
Das Moor der Krummen Laake war bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch in einem guten Zustand. Seit den 1950er Jahren trocknete es wegen langjähriger Grundwasserabsenkung immer weiter aus und Gehölze siedelten sich an, die die typische Moorvegetation wie Gewöhnliche Moosbeere, Sonnentau und Wollgras verdrängten. Intakte Moore sind aber Lebensraum für hoch spezialisierte Arten und ausgezeichnete Klimaschützer, da sie erhebliche Mengen an CO2 im Torf speichern.
Östlicher Moorarm
Bei der Krummen Laake handelt es sich um ein Verlandungsmoor mit einem Restsee. Sie liegt im Naturschutzgebiet Krumme Laake/Pelzlaake und ist seit 1927 geschützt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts zeichneten sich die vier Moorarme der Krummen Laake durch weitgehend gehölzfreie Moorgesellschaften aus (Torfmoosgesellschaften, Schwingrasen).
Bereits in den 1950er Jahren wurde auf die Auswirkungen von Grundwasserabsenkungen hingewiesen. Diese sorgten dafür, dass das Moor der Krummen Laake immer weiter austrocknete. Dadurch konnten sich Gehölze ansiedeln, die die typische Moorvegetation mit Pflanzen wie Gewöhnlicher Moosbeere, Sonnentau und Wollgras größtenteils verdrängten. Im östlichen Moorarm der Krummen Laake hat sich ein degenerierter Kiefernmoorwald gebildet, in dem die Entwicklung von Torfmoosen aufgrund der starken Beschattung eingeschränkt ist. Die Kiefern entziehen dem Moor große Wassermengen, sodass ein Moorwachstum nicht zu erwarten ist. Stattdessen kommt es zu fortschreitender Torfzersetzung und CO2-Freisetzung.
Erst in den vergangenen Jahren haben sich die Grundwasserstände im Bereich der Krummen Laake durch eine reduzierte Grundwasserförderung des Wasserwerks Friedrichshagen erholt. Nun herrschen wieder Wasserstände, die eine Entwicklung zu einem wachsenden Torfmoosmoor erlauben. Daher wurden seit 2014 in mehreren Phasen Renaturierungsmaßnahmen im östlichen Moorarm der Krummen Laake umgesetzt. Die Arbeiten werden mit Mitteln aus der Klimaschutzabgabe des Landes Berlin finanziert.
Unsere Maßnahmen
2014 wurde der östliche Moorarm zunächst von einem Teil der Gehölze (insbesondere Kiefern) befreit. So konnte am Ostrand wieder ein offener Moorbereich geschaffen werden. Auf diese Weise sollen die Verdunstung, die Durchwurzelung des Torfkörpers und die Beschattung des Moores verringert sowie der Wasserhaushalt verbessert werden. Zudem werden die Voraussetzungen für die Wiederausbreitung von moortypischen Arten geschaffen.
2015 konnten weitere Sträucher und junge Laubbäume (insbesondere Erlen) gerodet werden. Im Zentrum ist die Schaffung einer weiteren Lichtung vorgesehen. Außerdem sollen im wiederhergestellten offenen Bereich am Ostrand des Moorarms Baumstubben entfernt werden. So wird das Austreiben von gefällten Laubbäumen vermieden, die Wurzelbewehrung der Mooroberfläche aufgebrochen und ein differenziertes Mikrorelief hergestellt. Damit kann sich das Moor wieder entwickeln. Es ist Lebensraum für hoch spezialisierte Arten und bindet erhebliche Mengen CO2 im Torf. Die Krumme Laake ist damit wieder ein ausgezeichneter Klimaschützer.
Die Maßnahmen sind mit der Obersten Naturschutzbehörde und den Berliner Forsten abgestimmt und werden von diesen unterstützt.
Vor Beginn der Maßnahmen
2013 war das Moor mit einem dichten Kiefernbestand bewachsen. Ein Moorpegel überwacht die Entwicklung des Wasserstandes. Foto: Justus Meißner / SNB, Mai 2013.


Zerstreut sind moortypische Pflanzenarten zu finden, beispielsweise das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum, fruchtend). Foto: Justus Meißner / SNB, Mai 2013


Umsetzung der Maßnahmen
Die Bäume wurden motormanuell gefällt. Mit Hilfe eines speziellen Rückezugs wurde das Gehölzmaterial abtransportiert. Foto: Justus Meißner / SNB, September 2014


Der Rückezug Logbear arbeitet äußerst bodenschonend. Mit dem Greifer wurden auch kleine Laubgehölze gerodet. Foto: Justus Meißner / SNB, September 2014


Das entnommene Gehölzmaterial wurde am Moorrand bis zur Abholung gelagert. Foto: Justus Meißner / SNB, Oktober 2014


Kaum wiederzuerkennen: Der östliche Moorarm nach der Fällung und dem Abtransport von rund 50 % der Bäume. Foto: Justus Meißner / SNB, Oktober 2014


Am Ostende des Moorarms wurde ein offener Moorbereich hergestellt, indem Sträucher und Kleinbäume gerodet wurden. Foto: Justus Meißner / SNB, Oktober 2014


Der auf dem ersten Bild sichtbare Moorpegel zur Messung des Wasserstands steht nun in einem lichten Gehölzbestand. Foto: Justus Meißner / SNB, April 2015

